Pressemitteilung Pirmasens
Das grenzüberschreitende Musikfestival Euroclassic bietet einen weiteren kulturellen Höhepunkt: Mit Nils Wülker kommt einer der erfolgreichsten europäischen Jazztrompeter- und Komponisten nach Pirmasens. Die Phoenix Foundation liefert den passenden wie erfrischenden Big-Band-Sound dazu. Der Abend in der Festhalle verspricht Kino für die Ohren. Genre-Klassiker aus Swing, Funk und Latin-Nummern wechseln sich ab und lassen Raum für kreative Soli.
Wie der Sagenvogel Phönix aus der Asche wiedergeboren wird, so erneuert sich regelmäßig auch das Jugendjazzorchester Rheinland-Pfalz. Junge Musizierende im Alter zwischen 18 und 21 Jahren perfektionieren unter Leitung von Frank Reichert ihre technischen und musikalischen „Skills“, bevor sie zu neuen Ufern aufbrechen. Big-Band-Sound der ganzen Bandbreite ist im Ensemble angesagt. An Bewerbern herrscht kein Mangel. Denn die Phoenix Foundation hat sich dank professioneller Einstellung als Talentschuppen für die deutsche Jazzszene etabliert. Musikalisch steht das Orchester, das in klassischer Besetzung mit Blech- und Holzbläsersatz plus Rhythmusgruppe antritt, für eine frisch-moderne Auffassung des Big-Band-Sounds.
Als Gaststar gelang den Festival-Machern die Verpflichtung des kongenialen Trompeters Nils Wülker, der sich längst auch als Komponist kraftvoller wie gefühlvoller Jazz-Songs einen Namen gemacht hat. Beim Euroclassic-Festival in Pirmasens gibt es für den 44-jährigen virtuosen Musiker ein Wiedersehen mit dem rheinland-pfälzischen Landesjazzorchester. Bereits im vergangenen Januar hatten Wülker und die Phoenix-Foundation einen umjubelten Auftritt bei der Ingelheimer Jazznight. Speziell für die Kooperation haben die Phoenix-Foundation-Musiker Lars Schuster, Fabian Schneider und Noel Uhlemann eigens Titel von Wülkers-Erfolgsalbum „Go“ für Big Band arrangiert.
Der Euroclassic-Abend umfasst zwei Sets in deren Zentrum jeweils die Musik von und mit Nils Wülker steht. Sie bildet die perfekte Ergänzung zu den erfindungsreichen, leidenschaftlich swingenden und präzise abgestimmten Arrangements aus dem Phoenix-Programm, die das Publikum in der Pirmasenser Festhalle in die Welt des groß orchestrierten Jazz in seiner ganzen stilistischen Bandbreite entführen.
Auf einen Blick: Das Landesjugendjazzorchester Rheinland-Pfalz mit Stargast Nilks Wülker gastiert im Rahmen des Festival Euroclassic am Samstag, 24. September 2022, in der Pirmasenser Festhalle. Das Konzert beginnt um 20 Uhr. Die Abendkasse ist ab 19 Uhr geöffnet. Die Eintrittskarten kosten zwischen elf und 21 Euro. Tickets gibt es im Vorverkauf beim Kulturamt im Forum Alte Post sowie im Internet unter www.ticket-regional.de . Telefon: 06331/842352; E-Mail: kartenverkauf@pirmasens.de .
Zur Person: Nils Wülker ist in den letzten zwanzig Jahren zu einem der erfolgreichsten Jazztrompeter- und Komponisten in Europa avanciert. Bereits mit sieben erhält der 1977 in Bonn geborene Musiker Klavierunterricht, im zehnten Lebensjahr schwenkt er auf die Trompete um; klassisch, von Jazz noch keine Spur. Während eines Austauschjahres in den USA entdeckt er endlich mit sechzehn den Jazz und findet via US3s „Cantaloop“ und dessen ursprünglichem Komponisten Herbie Hancock zu Miles Davis. Zurück in Deutschland wird er 1996 für das JugendJazzOrchester NRW entdeckt, in dem er bis zu seinem Jazz-Studium an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin spielt. Schon während des Studiums außerdem in Peter Herbolzheimers BuJazzO, der RIAS Bigband oder Thärichens Tentett aktiv, veröffentlicht Nils Wülker noch vor seinem Abschluss im Jahre 2002 sein von Kritik und Publikum hochgelobtes Debütalbum „High Spirits“ u.a. mit Gene Calderazzo und Orlando LeFleming – als erster deutscher Jazzmusiker bei SONY Music. Im Folgejahr komponiert, spielt und produziert der damals 26-jährige eigene, neue Musik für die Space Night des Bayerischen Fernsehens, die auf dem Album „Space Night Vol. 10 Jazz“ (u.a. mit Wolfgang Muthspiel und Jochen Rückert) veröffentlicht wird.
Zwischen 2005 und 2012 veröffentlicht Nils Wülker auf seinem eigenen Label EAR Treat Music fünf eigene Alben, u.a. mit Gästen wie Torun Eriksen, Silje Nergaard oder Dominic Miller, die seinen Ruf als „großer Lyriker“ (FAZ), „Ausnahmekomponist“ (Crescendo), „deutsches Jazzwunder“ (Spiegel) und „großer Melodiker“ (Die Zeit) zementieren. Drumherum tourt er mit seiner eigenen Band, sowie als Gast bei Ute Lemper, der kubanischen Sängerin Omara Portuondo, dem Quartett des Sting-Kompagnons Dominic Miller oder macht eine Europa-Tournee mit Lee Ritenour, Dave und Don Grusin, Will Kennedy und Wolfgang Schmid als “Hang All Stars”. Nils Wülker leitet außerdem das hochkarätig besetzte „Jazz Baltica Ensemble“ (2011) mit neuen Arrangements eigener Kompositionen, macht Remixe für Hugh Masekela, Gregory Porter oder Laura Lopez Castro und produziert Alben für die Sängerin Cécile Verny oder den Mundharmonikaspieler Tollak und einen Track für Samy Deluxe.
2013 mit dem ECHO Jazz als „Instrumentalist des Jahres“ in der Kategorie Blechblasinstrumente ausgezeichnet, nimmt Nils Wülker 2014 für sein Album „Safely Falling“ den German Jazz Award in Gold vom BVMI entgegen. Sein achtes Album „UP“ erscheint im Februar 2015 bei Warner Music. Für das Album arbeitet Nils Wülker u.a. mit Jill Scott und Mocky in L.A., Craig Armstrong in Glasgow, Peter Vettese in London und Max Mutzke. Mit „UP“ gewinnt Nils Wülker den Hamburger Musikpreis HANS als „Musiker des Jahres“, wird erneut mit dem German Jazz Award in Gold ausgezeichnet und für den ECHO Jazz nominiert.
Sein von Hip Hop inspiriertes und in Zusammenarbeit mit The Krauts (Produzenten Marteria, Peter Fox) und Ralf Mayer produziertes Album „ON“ erscheint 2017 und wird 2018 mit dem German Jazz Award in Gold ausgezeichnet. Ebenfalls 2018 veröffentlicht Nils Wülker als zehntes Album mit „Decade Live“ sein erstes „perfekt umgesetztes“ (Süddeutsche Zeitung) Live-Album. 2019 folgt der vierte German Jazz Award in Gold für sein 2012 erschienenes Album „Just Here, Just Now“ und eine ausgedehnte Tour im Duo mit seinem langjährigem Gitarristen Arne Jansen unter dem Titel „Closer“.
2020 erscheint Nils Wülkers elftes, elektronisch inspiriertes Album GO, das die Süddeutsche Zeitung als „wegweisend“ und „ein Album voller Licht“ bezeichnet. Unter anderem Radio France und BBC widmeten GO Sendungen, zudem spielt JazzFM UK die Musik sieben Wochen lang in Rotation. Mit der NDR Radiophilharmonie spielt Nils Wülker im Oktober 2020 ein Programm seiner Eigenkompositionen arrangiert für Orchester, das er 2021 mit dem Swedish Radio Symphony Orchestra in Stockholm weiterführt.
Im September 2021 produziert Nils Wülker sein Orchester-Album CONTINUUM mit neuen Eigenkompositionen mit dem BR Münchner Rundfunkorchester, dessen Veröffentlichung für April 2022 auf Warner Musik geplant ist, als dann zwölftes Album unter eigenem Namen.
Neben ausgedehnten Tourneen im In- und Ausland mit seiner eigenen Band spielte Nils Wülker in den letzten Jahren als Gastsolist mit Gregory Porter, E.S.T. Symphony, Max Mutzke und Klaus Doldinger, verantwortete 2016 die musikalische Gestaltung des Grimme Preis und nahm Solo Features für u.a. Marteria auf. Zudem hat er von 2017 bis 2020 seine eigene Radioshow „Offbeat“ auf 917XFM und kuratiert seit 2012 als künstlerischer Leiter das Jazz-Konzertprogramm auf Schloss Agathenburg.
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