Ändere die Dinge, die du ändern kannst, akzeptiere die die du nicht ändern kannst und lerne zwischen beiden zu unterscheiden.
Getreu dieser „Gelassenheits-Weisheit“ fand die November-Arbeitsphase der Phoenix Foundation nicht statt und doch statt. Was heißt das?
Tutti-Online-Konferenz mit Markus Harm
Wir haben völlig akzeptiert, dass die geplante Präsenz Arbeitsphase, die traditionsgemäß in der Landesmusikakademie in Neuwied Engers am Wochenende vom 11. bis 15. November stattfinden sollte, coronabedingt abgesagt werden musste. Wir hatten uns aufs zusammen-Spiel- und -sein gefreut.
Da alle Musikerinnen und Musiker sowie die Dozenten (Markus Harm, Saxofone, Tutti, Ralph Himmler, Trompeten; Felix Fromm, Posaunen und Dominik Raab, Rhythmusgruppe) die Termine reserviert hatten, haben wir den Modus geändert und die Arbeitsphase kurzerhand am vorgesehenen Termin ins Homeoffice verlegt.
Eine gewisse Vorerfahrung hatten die Bandmitglieder der Phoenix Foundation ja bereits nach der Absage der Frühjahrs-Arbeitsphase gesammelt. Seinerzeit hatten die jungen Musikerinnen und Musiker im Homeoffice ein „Heimstudio“ eingerichtet und in das Frühjahr hinein sukzessive zwei Titel zuhause aufgenommen. Die Ergebnisse dieser Pionierarbeit – die Titel „Warm Breeze“ und „You’re the Top“ – sind als „Phoenix-Experimente“ 1 und 2 auf YouTube veröffentlicht. (Links in den dazugehörigen Artikeln auf unserer Webseite)
Diesmal war es deutlich anders und erst recht Pionierarbeit: Das Home-Recording fand komprimiert über das Wochenende in verschiedenen Videokonferenzen statt und wurde – wie bei einer „echten“ Arbeitsphase – diesmal mit Dozenten-Workshops kombiniert.
Philip Sudheimer übernahm die Technik und stellte die sogenannten „Rough Mixe“ zur Analyse bereit.
Am Ende des arbeitsintensiven Wochenendes waren vier Bigband-Standards „im Kasten“: „Quintessence“ und „Strike up the Band“ von Sammy Nestico, „Slo funk“ von Bob Mintzer sowie „Groove Merchant“ von Thad Jones. Nach der Postproduktion – so der Plan – werden diese oder einige davon im Verlauf des Winters veröffentlicht.
Obwohl ein „Live“-Zusammenspiel nicht möglich war, beförderte die ungewohnte räumlich separierte Arbeitsweise durchaus kollektive neue Erfahrungen und Erkenntnisse zutage. So ist es möglich, per Online-Konferenz die zuvor aufgenommenen Tonspuren einzeln und genauer zu analysieren, um sie hinterher zu korrigieren, da sie nicht zeitlich flüchtig wie im Proberaum sind sondern mehrfach hörbar und analysierbar sind.
Auch die Vorbereitung gestaltete sich anders. Bereits vor der Arbeitsphase wurden alle Titeln für eine erste Analyse eingespielt und dann im Verlauf der Arbeitsphase verfeinert. Eine echte „Fleißarbeit“ der Teilnehmerinnen, Teilnehmer und der Dozenten: Kompliment!
Wir sind gespannt auf die Ergebnisse nach der Abmischung und es bleibt spannend zu erleben welchen Einfluss die neuen Erfahrungen auf die Zeit nach Corona haben werden.
Das Abschlusskonzert, bei dem auch die brandneue Phoenix CD veröffentlicht werden sollte musste leider auch abgesagt werden.
Die Veröffentlichung der CD findet allerdings mit einer Woche Verzögerung statt: Am kommenden Wochenende im Form einer YouTube Premiere.
Posaunensatz-Konferenz – Diskussion der Einspielungen mit Felix Fromm